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Photovoltaik als Parkplatzüberdachung

Parkplätze mit einem Solardach zu versehen ist schon deswegen eine sinnvolle Idee, weil auf diese Weise eine Fläche zusätzlich für die Stromerzeugung genutzt werden kann, ohne irgendwelche Einschränkungen zu verursachen. Das gilt für große Parkplätze und für den privaten Solar-Carport gleichermaßen. Die Idee, gleichzeitig auch Ladesäulen für Elektroautos zu installieren, drängt sich dabei nahezu von selbst auf. Speicher erhöhen den Eigenverbrauch und reduzieren die Netzeinspeisung, wodurch zugleich die Integration der Photovoltaik ins Stromnetz verbessert wird. Daher liegt es nahe, die Batterien von Elektroautos als Stromspeicher für Photovoltaikanlagen zu nutzen.

Solar-Carports als Komplettsysteme

Für den Privatbereich werden Carports mit integrierter Solaranlage angeboten. Damit sich dies lohnt, sollte es sich um einen Carport für zwei Fahrzeuge handeln. Die verfügbare Dachfläche ist dann größer als 30 Quadratmeter, was für eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von mehr als fünf Kilowatt-Peak (kWp) ausreicht.

Normalerweise sollte für den eingespeisten Strom die höchste Einspeisevergütung gezahlt werden, also die für Anlagen auf Wohngebäuden. Das ist dann der Fall, wenn der Carport auch ohne Solaranlage noch seinen Zweck erfüllen würde. Diese Einschränkung dient nur dem Zweck, die Errichtung von Scheingebäuden zu verhindern.

Da ein Carport bis zu vier offene Seiten haben kann, könnte ansonsten jede hoch genug aufgeständerte PV-Anlage zum Carport umdeklariert werden. Bei Carports sind diesbezüglich keine Fälle aus der Praxis bekannt, sehr wohl aber bei Scheunen. Eine Nachrüstung einer Photovoltaikanlage auf einem bestehenden Carport ist dagegen oft schwierig, weil längst nicht alle Carports die erforderliche Tragfähigkeit aufweisen.

Es geht auch größer!

Auch für große Parkplätze kommt eine Photovoltaikanlage in Betracht. In Schwabach hat ein Supermarkt kristalline Module auf dem Dach mit Dünnschichtmodulen auf einer Parkplatzüberdachung zu einer Photovoltaikanlage mit einer Gesamtleistung von 482 Kilowatt kombiniert.

Es ist geplant, auf dem Parkplatz Ladesäulen für Elektroautos der Kunden zu installieren. Dünnschichtmodule weisen für Parkplatzüberdachungen einige Vorteile auf. Sie sind leichter, was einfachere Konstruktionen erlaubt. Außerdem reagieren sie weniger empfindlich auf den nicht optimalen Neigungswinkel.

Parkplatzüberdachungen sind ein typisches Beispiel für die Strategie, den geringeren Wirkungsgrad von Dünnschichtmodulen durch eine größere Fläche zu kompensieren, die für die Überdachung ohnehin gewünscht wird.

Kombination aus Carport und Großparkplatz

Eine originelle Variante der Photovoltaik auf Parkplätzen wurde in Bad Hersfeld realisiert. Statt eines kompletten Dachs wurden hier zahlreiche Carports auf dem Parkplatz realisiert, deren Dächer aus Solarmodulen mit einer automatischen Nachführung bestehen, die stets für eine optimale Ausrichtung zur Sonne sorgen.

Elektroautos und Photovoltaik

So schön die Carports und Parkplatzdächer mit Solaranlage und Ladesäule den Zusammenhang zwischen Elektromobilität und Photovoltaik auch illustrieren – die unmittelbare räumliche Nähe zwischen den Solarmodulen und dem Elektroauto ist eigentlich nebensächlich. Die private Ladesäule funktioniert mit einer herkömmlichen Dachanlage ebenso gut.

Im Kern handelt es sich nur um eine Variation eines bekannten Themas: Das tagsüber an der Ladesäule geparkte Auto ist ein Stromverbraucher, bei dem der genaue Zeitpunkt des Stromverbrauchs nebensächlich ist – ähnlich wie die vom Netzbetreiber ferngesteuerte Waschmaschine. Und die Autobatterie ist ein Speicher, der dann aufgeladen werden kann, wenn besonders viel Solarstrom ins Netz eingespeist wird.

Um mit dem Elektroauto zum Gelingen der Energiewende beizutragen, braucht niemand eine eigene Photovoltaikanlage oder eine Ladesäule, die direkt an eine Photovoltaikanlage angeschlossen ist. Es reicht völlig aus, das Auto so weit wie möglich zur richtigen Zeit aufzuladen.

Hunderttausende von Elektroautos können als riesiger Speicher auf Netzebene fungieren. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten. Firmen können Ladesäulen auf ihren Parkplätzen vom Netzbetreiber fernsteuern lassen. Für Privatpersonen geht es auch ganz ohne technische Sonderausstattung.

Es werden inzwischen Autostromtarife angeboten, die einen Bonus vorsehen, wenn das Auto zur richtigen Zeit aufgeladen wird. Diese Zeiten teilen die Anbieter den Kunden anhand von Ertragsprognosen vorab mit.

Alles sehr Professionell. Hier haben wir deutlich gemerkt, der Inhaber der Firma hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Wir sind begeistert von dem tollen Service , vielen Dank !
von Axel D. aus Ettlingen

Parkplätze und Photovoltaik

Überdachte Parkplätze sind ein weiteres Beispiel dafür, eine ohnehin sinnvolle Konstruktion zusätzlich zur Stromerzeugung durch Photovoltaik zu nutzen. Außerdem tragen diese Anlagen zur effizienten Nutzung versiegelter Flächen bei – Großanlagen ohne zusätzlichen Flächenverbrauch und ohne die Umwandelung von Naturflächen oder landwirtschaftlichen Flächen!

 

Letzte Aktualisierung: 25.04.2023