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Photovoltaik Stromspeicher nachrüsten

Für neue Photovoltaikanlagen entwickelt sich der Stromspeicher zur Standardkomponente. Meist ist es die richtige Wahl, sich für eine Photovoltaikanlage mit integriertem Speicher zu entscheiden. Das bedeutet jedoch nicht, dass auch die Nachrüstung älterer Anlagen mit einem Photovoltaik Speicher immer zu empfehlen ist.

Wie funktioniert eine Nachrüstung?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Stromspeicher für die Photovoltaikanlage nachzurüsten. Dabei sind mehrere Aspekte zu beachten. Dazu zählen die von den Speicherherstellern definierten Anforderungen an den Aufstellort, die noch relativ leicht selbst überprüft werden können.

Deutlich komplizierter ist der Vergleich des Kosten-Nutzen-Verhältnisses der verschiedenen Varianten, der von Details des Einzelfalls abhängt. Zwei verschiedene Strategien sind denkbar:

 

1. Anschluss auf der Wechselstromseite

Es klingt zunächst seltsam, den Gleichstrom der Photovoltaikanlage zunächst im Wechselrichter in Wechselstrom umzuwandeln, um ihn dann zur Speicherung wieder in Gleichstrom umzuwandeln. Die damit verbundenen Leistungsverluste sind tatsächlich der größte Nachteil dieser Lösung.

Der größte Vorteil dieser Lösung besteht darin, dass beim Speicher in jedem Fall dasselbe ankommt, nämlich der vom Wechselrichter erzeugte Wechselstrom. Damit ist die Wahl des Speichersystems völlig unabhängig vom Wechselrichter. Dies ist für Nachrüstungen bestehender PV-Anlagen deutlich wichtiger als für Komplettsysteme, deren Komponenten ab Werk abgestimmt sind.

Ein ergänzender Hinweis: Ein solcher Speicher kann zusätzlich auch Netzstrom speichern. Das hört sich merkwürdig an, könnte aber tatsächlich interessant werden. Nämlich dann, wenn zukünftig infolge des wachsenden Anteils von Solarstrom im Netz Stromtarife angeboten werden, die tagsüber deutlich günstiger sind.

Diese Vorstellung ist zumindest nicht abwegig. Wer überzeugt ist, dass es so kommen wird, kann mit einem eigentlich überdimensionierten Speicher darauf eine Wette abschließen.

"Vielen Dank für Ihren super Service - Wir haben über sie schnell ein Unternehmen und ein wirklich gutes PV-Angebot mit Speicher gefunden!
von Annegret M. aus Saalfeld

2. Anschluss auf der Gleichstromseite

Hier besteht das Grundproblem darin, dass Wechselrichter nur in einem engen Spannungsintervall auf der Gleichstromseite mit maximaler Effizienz arbeiten. Es muss also verhindert werden, dass der Wechselrichter eine zu niedrige Batteriespannung verarbeiten muss.

In Komplettsystemen sind alle Komponenten aufeinander abgestimmt. Nachrüstungen sind auf der Gleichstromseite auch möglich, bergen aber einige Fehlerquellen. Der Fachhandel ist hier die bessere Wahl als ein Online-Shop.

Förderung von Photovoltaik Speichern

Die KfW fördert die Nachrüstung von Stromspeichern für Photovoltaikanlagen (KfW Programm 270). Das Programm dient der verbesserten Integration von Photovoltaikanlagen in das Stromnetz. Die Förderung besteht aus einem zinsvergünstigten Kredit mit bis zu 100 % der Investitionskosten.

Eine kurze Bemerkung zu Altanlagen

Nach 20 Jahren fällt eine Anlage aus der festen Einspeisevergütung heraus. Die naheliegende und beste Möglichkeit besteht darin, sich nach einer alternativen Vermarktung umzusehen. Natürlich kommt theoretisch auch ein Speicher als Alternative infrage, aber in der Praxis dürfte dies selten eine gute Idee sein.

Die Anlage sollte noch eine hinreichend lange Restlaufzeit versprechen, am besten etwa 20 Jahre. Aus offensichtlichen Gründen liegen keine brauchbaren Erfahrungswerte vor, wie viele Anlagen 40 Jahre lang durchhalten und wie viel sie dann noch leisten.

Das alles versteht sich fast von selbst und wäre kaum einer Erwähnung wert, wenn Betreiber solcher Altanlagen nicht gelegentlich gezielt als potenzielle Kunden für Stromspeicher angesprochen würden.

Wann sich eine Nachrüstung auf keinen Fall lohnt

Keinesfalls lohnt sich eine Nachrüstung, wenn die Photovoltaikanlage schon lange in Betrieb ist und daher noch von einer hohe Einspeisevergütung profitiert.

Damit sich ein Speicher lohnt, muss die Einsparung durch „Selbstverbrauch statt Einsparung“ hinreichend hoch sein, weil auch die Speicherung von Strom mehr als 20 Cent pro Kilowattstunde kosten kann. Ein Maß für den finanziellen Mehrwert liefert der Vergleich der eigenen Stromgestehungskosten zu den zu erwartenden Strompreisen.

Ab welchen Vermarktungserlösen ein Speicher unrentabel ist, lässt sich nicht exakt berechnen, da dies wesentlich von der zukünftigen Entwicklung der Strompreise abhängt.

Sehr kritisch dürfte die Rentabilität aber auf jeden Fall für PV-Anlagen sein, die vor der deutlichen Degression der Einspeisevergütung im Jahr 2013 (von 17,02 Cent im Januar auf 13,88 Cent im Dezember) in Betrieb genommen wurden. Dies liegt auch daran, dass eine Nachrüstung noch älterer Photovoltaikanlagen nicht staatlich gefördert wird.

 

Oft lohnt sich eine Nachrüstungen

Für Photovoltaikanlagen, die ab 2013 in Betrieb genommen wurde, lohnt sich oft die Nachrüstung eines Photovoltaik Speichers. Technisch ist eine Nachrüstung nahezu immer möglich, aber nicht jeder Speicher eignet sich für jede Anlage.

Letzte Aktualisierung: 22.05.2023