Menü

Photovoltaik & Elektroauto

Rund die Hälfte derer, die den Kauf eines Elektroautos planen, wollen auch eine Photovoltaikanlage installieren. Es verwundert nicht, dass potenzielle Käufer eines Elektroautos erneuerbaren Energien besonders aufgeschlossen gegenüberstehen. Für diesen Zusammenhang gibt es allerdings auch gute sachliche Gründe, die Photovoltaik mit einem Elektroauto zu kombinieren.

Eine Photovoltaikanlage erzeugt in Deutschland im Mittel etwa 900 bis 1000 Kilowattstunden je Kilowatt (peak) Leistung. Wenn die Energie für einen Elektro-Kleinwagen rein bilanziell mit einer eigenen Photovoltaikanlage erzeugt werden soll, genügt also bereits eine kleine Anlage mit vier bis fünf Modulen oder 1,2 kWp. Rechnerisch genügt somit ein einziges Solarmodul, um 2.500 Kilometer jährlich rein elektrisch zurücklegen zu können.

Um mit einem Elektroauto tatsächlich den eigenen Strom „tanken“ zu können, braucht es jedoch mehr als ein paar Solarmodule.

Deutlich günstiger Strom tanken

Die Kosten der Stromerzeugung durch die eigene Photovoltaikanlage betragen heute aufgrund deutlich gesunkener Modulpreise nur noch wenig mehr als zehn Cent pro Kilowattstunde. Damit ist klar, dass es deutlich preiswerter ist, das Elektroauto mit selbst erzeugtem Solarstrom zu betanken.

Letztlich stellt das Elektroauto bei dieser Betrachtungsweise nur einen weiteren Stromverbraucher dar, der den Eigenverbrauch erhöht. Dabei ist natürlich zu bedenken, dass das Auto in Normalfall nicht vor der Haustür steht, wenn die Photovoltaikanlage den meisten Strom liefert.

Typisch dürfte eher sein, dass das Auto abends und nachts geladen wird. Dazu bedarf es eines Photovoltaik-Speichers, der über die entsprechende Kapazität verfügt.

Volltanken bitte

Zumindest für den typischen Berufspendler kann die Photovoltaikanlage in Kombination mit einem Solarspeicher das Elektroauto durchaus volltanken. Entscheidend dafür ist nicht die Speicherkapazität der Batterien der E-Autos, die in weiten Grenzen von etwa 20 bis 100 Kilowattstunden variiert.

Entscheidend ist viel mehr der tägliche Strombedarf. Typischerweise verbraucht ein Elektroauto ungefähr 15 bis 20 Kilowattstunden pro 100 Kilometer. Der durchschnittliche Pendler fährt täglich zwischen 20 und 40 Kilometer. Eine private Dachanlage mit einer Nennleistung von sechs Kilowatt erzeugt jährlich rund 6.000 Kilowattstunden Strom, also pro Tag im Durchschnitt mehr als 16 Kilowattstunden.

Rechnerisch also mehr als genug, um den Bedarf des Pendlers zu decken, sofern ein entsprechend dimensionierter Solarspeicher vorhanden ist. Natürlich schwankt der tägliche Stromertrag wetterbedingt und das Volltanken mit Solarstrom wird trotz Speicher nicht jeden Tag funktionieren.

Photovoltaik plus Elektroauto rechnet sich

Der Eigenverbrauch der Photovoltaikanlage steigt durch das Elektroauto in Dimensionen, die ansonsten wirtschaftlich vernünftig nicht erreichbar sind. Das überrascht nicht, denn letztlich fungiert die Batterie des Autos als zusätzlicher Stromspeicher und das Auto selbst als zusätzlicher Verbraucher mit gut planbarem Strombedarf.

Dies sind ideale Bedingungen für eine Steigerung des Eigenverbrauchs. Die Aussage „rechnet sich“ bezieht sich wohlgemerkt auf die Photovoltaikanlage. In Verbindung mit einem Elektroauto rechnet sich also eine Photovoltaikanlage, weil sie dadurch nochmals deutlich wirtschaftlicher wird, als sie es ohnehin schon ist.

Ob sich umgekehrt ein Elektroauto bei den Anschaffungspreisen rechnet, hängt stark von der Modellauswahl ab.

Die Installation der Ladesäulen

Die Installation einer Normalladestation mit einer Leistung von bis zu 22 Kilowatt ist recht unproblematisch, erfordert allerdings die Verlegung von Kabeln, die für diese Leistung freigegeben sind.

Etwas mehr Aufwand erfordern Schnellladestationen mit einer höheren Leistung, für die ein Starkstromanschluss benötigt wird. Auch die Photovoltaikanlage kann leicht mit der Ladesäule verbunden werden. Öffentlich zugängliche Ladesäulen müssen der Bundesnetzagentur angezeigt werden.

Als öffentlich zugänglich gelten auch Ladesäulen auf Privatgrundstücken, wenn „der zum Ladepunkt gehörende Parkplatz von einem unbestimmten oder nur nach allgemeinen Merkmalen bestimmbaren Personenkreis tatsächlich befahren werden kann.“

Gute Erreichbarkeit, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und schnelle Abwicklung und das direkt bei uns um die Ecke!
von Maximilian S. aus Reutlingen

Private öffentliche Ladesäulen

Es ist möglich, eine private Ladesäule öffentlich zugänglich zu machen. Gemeint ist hier, anders als in der eben erwähnten Verordnung zur Meldepflicht von Ladesäulen, die öffentliche Nutzung der Ladesäule gegen Entgelt zu erlauben. Die Installation einer solchen „privaten öffentlichen Ladesäule“ wird gegebenenfalls sogar staatlich gefördert.

In Verbindung mit einer Photovoltaikanlage kann dies eine interessante Option sein, um die leistungsstarken Mittagsstunden gewinnbringend zu nutzen, sofern man sie nicht selbst nutzen kann.

Hohe Investition, hoher Ertrag

Zusammenfassend verspricht die Photovoltaikanlage in Verbindung mit einem Elektroauto und einer privaten Ladesäule einen deutlich höheren Ertrag. Dem stehen jedoch auch höhere Anfangsinvestitionen gegenüber. Der Photovoltaik-Stromspeicher benötigt mehr Speicherkapazität, auch die Kosten der Ladesäule sind zu berücksichtigen.

Letzte Aktualisierung: 25.05.2023