Menü

PV-Anlage für ein Einfamilienhaus berechnen

Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Eigenheims rechnet sich nach wie vor. Wegen der stark gesunkenen Einspeisevergütung sollten Anlagenbetreiber heute aber auf einen möglichst hohen Eigenverbrauch achten. Mit Stromspeichern steht eine inzwischen ausgereifte Technologie zur Verfügung, dies zu erreichen. Es gibt aber auch Alternativen.

Jede eingesparte Kilowattstunde zählt mehr als doppelt

Die Zahlen sind eindeutig: Gegenwärtig beträgt die Einspeisevergütung für Solarstrom aus privaten Dachanlagen zwischen 8,2 und 13 Cent pro Kilowattstunde. Demgegenüber ist der Strompreis für private Haushalte auf durchschnittlich rund 40 Cent gestiegen.

Den Stromverbrauch durch einen hohen Eigenverbrauch zu senken, ist also deutlich rentabler als die Einspeisung von Strom.

Zwei Wege zum Ziel

Das Problem besteht darin, dass im typischen Privathaushalt die Stromerzeugung mittels Photovoltaik und der Stromverbrauch zeitlich nicht übereinstimmen.

Der meiste Strom wird mittags erzeugt, aber der Stromverbrauch ist am Abend besonders hoch. Angesichts der oben genannten Zahlen ist es heute nicht mehr empfehlenswert, den Strom mittags ins Stromnetz einzuspeisen und ihn abends zu einem mehr als doppelt so hohen Preis zurückzukaufen. Zwei Auswege bieten sich an.

Mittags mehr Strom verbrauchen

Ein Ausweg besteht darin, den Stromverbrauch im Einfamilienhaus in die Mittagsstunden zu verlagern. Dies kann über eine intelligente Steuerung von Elektrogeräten erfolgen, die automatisch eingeschaltet werden, wenn besonders viel Strom produziert wird.

Leider ist es kein Zufall, dass in diesem Zusammenhang stets die Waschmaschine als Beispiel aufgeführt wird – es ist nämlich nicht einfach, weitere Beispiele zu finden. Überzeugender erscheint die Idee, den Strom mittags zu nutzen, um Wasser für die Heizung und die Warmwasserversorgung zu erhitzen.

Die mittags erzeugte Wärme kann in einem Pufferspeicher problemlos bis zum Abend gespeichert werden. Idealerweise wird die Photovoltaikanlage zu diesem Zweck mit einer Wärmepumpe kombiniert.

Strom speichern

Deutlich flexibler ist die Lösung, den Strom mittags zu speichern, um ihn abends zu verbrauchen. Aus technischer Sicht stellt es heute kein Problem mehr dar, die im Tagesverlauf von einer typischen Dachanlage erzeugte Strommenge zu speichern. Angesichts der in den letzten Jahren stark gesunkenen Preise für Stromspeicher rechnet sich ein Speicher heute für nahezu alle Photovoltaikanlagen im Einfamilienhaus.

Dimensionierung der PV-Anlage

Heute tragen die Kosten für Solarmodule einen verhältnismäßig geringeren Anteil zu den gesamten Systemkosten bei. Die technischen Komponenten wie Wechselrichter, Aufständerung, Verkabelung und Installation (Balance of System) tragen wesentlich zu den Kosten bei.

Daher lohnt es sich nicht mehr die Anlage bedarfsgerecht zu dimensionieren. Stattdessen gilt: "Macht die Dächer voll!". Das lohnt sich wirtschaftlich und trägt gleichzeitig maximal zum Klimaschutz bei.

Anschaffungskosten

Als Anschaffungskosten für die Solaranlage sollten etwa 1.500 Euro pro Kilowatt eingeplant werden. Dabei handelt es sich um die Gesamtkosten inklusive Transport und Montage. Die Kosten pro Kilowattstunde für den Lithium-Akku liegen in der Größenordnung von 1.800 Euro.

Hinweis: Es lohnt sich heute nicht mehr, über Blei-Akkus zu reden. Sie weisen mehrere Nachteile (Lebensdauer, Entladetiefe) auf und waren nur interessant, als sie noch erheblich billiger waren als Lithium Akkus. Inzwischen sind die Kostenvorteile der Blei-Akkus nur noch relativ gering, aber ihre technischen Nachteile bestehen nach wie vor.

Sehr professionelles Unternehmen. Zuverlässig und sehr vertrauenswürdig. Konnten mich bei allen Fragen immer stets top beraten! Wer sich mit PVA beschäftigen möchte, hier 10 von 5 Sternen!
von Manuel P. aus Offenburg

Photovoltaik im Einfamilienhaus: Eine einfache Rechnung

Der durchschnittliche jährliche Ertrag einer Photovoltaikanlage beträgt in Deutschland rund 950 Kilowattstunden. Eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von fünf Kilowatt und einem Speicher mit einer Kapazität von fünf Kilowattstunden kostet etwa 16.500 Euro und liefert ungefähr 4.750 Kilowattstunden pro Jahr.

Durch den Stromspeicher kann der Eigenverbrauch im Einfamilienhaus auf rund 70 Prozent gesteigert werden, also auf 3.325 Kilowattstunden. Bei einem Strompreis von 40 Cent entspricht dies einer Einsparung von 1.330 Euro. Hinzu kommt als Ertrag die Einspeisevergütung (8,2 Cent) für die verbleibenden 30 Prozent (1.425 Kilowattstunden), also 116,85 Euro.

Der gesamte jährliche Ertrag beträgt also knapp 1.446,85 Euro. Obwohl die Förderung für die Anschaffung des Stromspeichers und künftige Strompreiserhöhungen hier nicht berücksichtigt wurden, rechnet sich die Investition angesichts einer typischen Lebensdauer der PV-Anlage von über 25 Jahren.

Letzte Aktualisierung: 24.04.2023