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Besondere Gefahren der Photovoltaik durch giftige Verbrennung und Ausbreitung

Bei dem Brand von Photovoltaikanlagen sind sowohl Rettungskräfte wie auch andere Personen und die Umwelt einer Reihe von nicht zu unterschätzenden Gefahren ausgesetzt. Gerade toxische Stoffe, die bei der Verbrennung entstehen und die unkontrollierbare Ausbreitung des Brandes stellen hohe Risiken dar.

Risikostoffe in Photovoltaikanlagen

Nicht nur in den einzelnen Modulen der Photovoltaikanlage, sondern auch in der Verkabelung und bei einigen Montagesystemen, werden bei der Herstellung Stoffe verarbeitet, die im Brandfall Giftstoffe freisetzen können.

Neben einer Reihe von Kunststoffen wie Polyethylen, Polyvinylacetat und andere enthalten Photovoltaik Module häufig auch Blei, das zur Metallisierung und beim Löten eingesetzt wird. Dieses Blei, das bei einem Brand freigesetzt wird, ist bekanntermaßen hochgiftig.

Dünnschichtmodule, die auf Basis von Cadmiumtellurid oder Kupfer-Indium-Selenid hergestellt werden, können bei einem Brand giftiges Cadmium oder toxisches Selenoxid freisetzen. Darüber hinaus können etwa Kabelisolierungen, die aus Kunststoffen mit zahlreichen Zusatzstoffen bestehen, ebenso bei Verbrennung eine ganze Reihe giftiger Stoffe freisetzen.

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Fehlende Klassifizierung der Photovoltaik Module

Für die beteiligten Rettungskräfte ergeben sich vor allem auch Probleme, weil insbesondere ältere Photovoltaik Module nicht in Brandschutzklassen klassifiziert sind. Neuere PV-Module sind meist als schwer- oder normalentflammbar klassifiziert.

Als Vorsichtsmaßnahmen wird den Einsatzkräften empfohlen, Atemschutzmasken zu benutzen. Außerdem muss zum Schutz Dritter der betroffene Bereich abgesperrt werden. Unbedingt sind Lüftungsanlagen, die zu einer weiteren Ausbreitung der toxischen Gase führen, abzuschalten.

Gefährliche Brandausbreitung

Photovoltaik Module werden an Fassaden oder auf Dächern zu großflächigen Anlagen zusammengesetzt. In den Zwischenraum zum Dach beziehungsweise der Fassade kann sich bei einem Brand ein starker Kamineffekt ergeben, der mit dem entstehenden Luftzug die Ausbreitung des Brandes fördert.

Indem die Kabel und Leitungen der Photovoltaikanlage oft im ganzen Gebäude verteilt sind, besteht die Gefahr, dass sich der Brand über brennende Leitungen weiter verteilt, unter Umständen sogar über die Gebäudegrenze hinaus.

Erschwerend kommt hinzu, dass eine Dachöffnung zur Brandbekämpfung im Regelfall nicht möglich ist. Dies ist sonst eine gängige Maßnahme der Feuerwehr zur Brandbekämpfung.

Letzte Aktualisierung: 18.04.2023