Mit der im Erneuerbaren Energien Gesetz in § 33 festgelegten Möglichkeit zur Direktvermarktung von Solarstrom wurde festgelegt, dass alle Betreiber von PV-Anlagen zur Direktvermarktung eine Prognose abgeben müssen, wie hoch voraussichtlich die von ihnen produzierte Strommenge sein wird. Damit soll es den Netzbetreiber leichter ermöglicht werden, ihre eigenen Kapazitäten entsprechend zu planen.
Zweck der Managementprämie
Da der Netzbetreiber davon profitiert, wenn die Prognose der Strommenge etwa aus Photovoltaikanlagen besonders genau ist, müssen Anlagenbetreiber, die sehr ungenaue Prognosen abgeben – also zu viel oder zu wenig Strom anmelden – eine Strafe zahlen. Und hier kommt die Managementprämie ins Spiel. Sie ist quasi ein zusätzlicher Anreiz in Form einer Geldprämie für eine möglichst genaue Prognose von Höhe und Dauer des eingespeisten Stroms aus Photovoltaik-, Biogas-, Windkraft- oder Wasserkraftanlagen. Die Managementprämie soll das finanzielle Risiko für den jeweiligen Anlagenbetreiber minimieren. Gleichzeitig sollen mit ihr Kosten, die ja dem Anlagenbetreiber einer Anlage für erneuerbare Energien für eine genaue Prognose entstehen, abdecken.
Ausgestaltung
Die Managementprämie wird für Strom aus allen erneuerbaren Anlagen gezahlt. Nun ist aber gerade die Prognose bei Wind- und Photovoltaikanlagen schwierig. Bei Photovoltaikanlagen kann durch eine entsprechende Wetterlage die Stromproduktion sehr stark vom jeweiligen für den Monat erwarteten Durchschnittswert abweichen. Deshalb ist die Managementprämie für Strom aus Photovoltaikanlagen auch höher als bei besser einzuschätzenden Wasserkraft- oder Biogasanlagen. Sie beträgt im Jahr 2013 0,65 Cent pro Kilowattstunde, in 2014 0,45 Cent/kWh und sinkt dann im Jahr 2015 auf 0,3 Cent. Auf diesem Niveau soll sie dann bestehen bleiben.
Chancen und Risiken
Die Managementprämie kann also bei guter Prognose eine zusätzliche Einnahme für direkt vermarkteten Solarstrombedeuten. Gleichzeitig ist es aber für kleine Anlagenbetreiber kaum möglich, die gesamten administrativen Aufgaben, die mit der Direktvermarktung verbunden sind und zusätzlich eine belastbare Prognose selbst zu übernehmen. Das erklärt die Entstehung von Pools, in denen mehrere Anlagen zusammengeschlossen werden und deren Direktvermarktung dann zusammen erfolgt.
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