Geld verdienen im Studium: Jobs für Studenten

Damit der „Euro rollt“ sind nach Angaben des deutschen Studentenwerks rund zwei Drittel aller Studierenden auf einen Nebenverdienst angewiesen oder finanzieren das Studium sogar fast ausschließlich durch ihre Arbeit. Jobs für Studenten gibt es reichlich – und ebenso viele Regelungen müssen beim Nebenjob beachtet werden, wenn es um BAföG, Krankenversicherung, Anspruch auf Kindergeld oder um die nächste Steuererklärung geht. Für die meisten Studenten ist das Nebeneinkommen daher in mehrfacher Hinsicht ein äußerst wichtiges Thema.

Welche Jobs bieten sich für Studenten an?

Der eine muss Geld verdienen, weil sein Studium anders nicht finanzierbar wäre, die andere jobbt nur gelegentlich, um sich ein paar Extras leisten zu können. Wer auf einen regelmäßigen, mehr als geringfügigen Verdienst angewiesen ist, profitiert ganz besonders von einer studienfachspezifischen Beschäftigung – beispielsweise als Werkstudent/in in einer Firma seines Fachs. Gerade im Bereich Energie und Umwelt stehen die Chancen auf einen Job als Werkstudent/in mit Arbeitsvertrag auf Teilzeitbasis gut. Ein großer Vorteil ist die Flexibilität einer Werkstudentenstelle, die häufig in den Semesterferien auch vorübergehend erweitert werden kann. Ähnlich empfehlenswert sind alle Aushilfstätigkeiten in verwandten Branchen.

Bestens mit dem Studium vereinbaren lassen sich zudem Jobs direkt an der Uni. Studentische Aushilfskräfte und Tutoren können sich auf Minijob-Basis die Arbeitszeit in der Regel sehr flexibel einteilen. Außerdem ist der Weg in die nächste Vorlesung kurz – das spart wertvolle Zeit, weil keine lange Anfahrt eingeplant werden muss.

Wer sich trotz eines randvollen Stundenplans ein paar Euro dazu verdienen möchte, ist ein Kandidat für die altbewährten Studentenjobs. Kellner, Nachhilfelehrer und Babysitter können die Arbeitszeit auf den Nachmittag, Abend oder das Wochenende legen. Flexibel geht es auch im Callcenter und bei Messetätigkeiten als Messebauer, Promoter oder Hostess zu.

Wie wirkt sich der Verdienst auf Lohnsteuer, Kindergeld, Krankenversicherung und BAföG aus?

Mit einem Minijob dürfen Studenten neuerdings bis maximal 450 Euro pro Monat hinzuverdienen. Dafür ist in der Regel keine Steuerkarte erforderlich. Auch Lohnsteuer, Krankenversicherung, Fortzahlung des Kindergelds bis zum vollendeten 25. Lebensjahr und Beiträge zur Sozialversicherung, sind in diesem Fall kein Thema, da sich durch den Nebenverdienst nichts Wesentliches ändert. Es gibt jedoch eine Unterscheidung in kurzfristige Minijobs mit höchstens 50 Arbeitstagen pro Jahr und dauerhafte geringfügige Jobs. Vorsicht ist geboten bei einer Kombination mehrerer Minijobs – wer das erwägt, sollte sich gründlich über eine etwaige Versicherungspflicht informieren. Für BAföG-Bezieher gilt: 4.880 Euro sind derzeit pro Bewilligungszeitraum anrechnungsfrei.

Wer mehr als nur auf Minijob-Basis arbeitet, sollte die 20-Stunden-Grenze kennen: Ein „ordentlicher“ Student darf während des Semesters 20 Stunden pro Woche neben seinem Studium arbeiten – andernfalls wird er nicht mehr als Student, sondern als Arbeitnehmer eingestuft. In der vorlesungsfreien Zeit gilt diese Regel nicht. Es besteht auf jeden Fall eine Rentenversicherungspflicht. Beim Kindergeld gibt es keine Einkommensgrenzen, beim BAföG gilt, dass jegliches Einkommen über 4.880 Euro angerechnet wird. Eventuell entfällt auch der Anspruch auf die Familienversicherung in der Krankenkasse der Eltern.

Sonderfall Werkstudent

Für Werkstudenten gilt ein Sonderprivileg: Aus der Arbeit ergibt sich keine zusätzliche Versicherungspflicht hinsichtlich Arbeitslosen-, Kranken- und Pflegeversicherung. Versichert sind Studenten in diesem Fall weiterhin in ihrer Eigenschaft als eingeschriebene Studierende. Da die Materie komplex ist und es einige Sonderregelungen gibt, sollten sich jobbende Studenten gut informieren, um alle Vorteile zu nutzen, die sich aus dem Werkstudentenprivileg ergeben.

Manchmal eine Gratwanderung: Job und Studium

Viele Studenten wägen Vor- und Nachteile eines Jobs nicht sorgfältig ab, weil sie nur mit Arbeit ihr Studium finanzieren können. Sie sind mehr oder weniger auf einen Zusatzverdienst angewiesen und nehmen häufig, was sich gerade ergibt. Doch auch, wer unbedingt arbeiten muss, sollte beim Job wählerisch sein. Der größte Nachteil des regelmäßigen Arbeitens neben dem Studium ist die Doppelbelastung. Anfangs scheint alles gut zu funktionieren, steigt aber das Lernpensum in den nächsten Semestern an, beginnen die Probleme. So sind die drei häufigsten Gründe für einen Studienabbruch Leistungsprobleme, Überforderung und die Schwierigkeiten, die sich aus der notwendigen Erwerbstätigkeit während des Studiums ergeben. Mit guter Planung gelingt es aber den meisten Studenten, die Gratwanderung zu schaffen.