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Entwicklung der weltweiten Photovoltaik Leistung in 2011

Die Entwicklung könnte für die deutsche Photovoltaik Branche einen Hoffnungsschimmer darstellen: Weltweit steigt die Zahl der installierten Photovoltaikanlagen deutlich an, es ist auch zukünftig mit einer starken Nachfrage zu rechnen.



Insgesamt belief sich der Zubau der Photovoltaik im Jahr 2011 auf 27,7 Gigawatt. Der in Deutschland installierte Anteil ist mit 27 Prozent nach wie vor sehr hoch, vom ersten Platz in dieser Statistik wurde Deutschland jedoch erstmals von Italien verdrängt. Ein Drittel des gesamten Zubaus entfiel 2011 auf unsere südlichen Nachbarn. So sieht es zumindest die EPIA (European Photovoltaic Industry Association), andere Marktanalysten kommen zu abweichenden Ergebnissen und sehen Deutschland nach wie vor als größten Markt.

Verteilung der weltweit neu installierten Photovoltaik Leistung in 2011

LandLeistungAnteil
Italien9 MW32,5%
Deutschland7,5 MW27,1%
China2 MW7,2%
USA1,6 MW5,8%
Frankreich1,5 MW5,4%
Japan1,1 MW4,0%
Australien700 MW2,5%
UK700 MW2,5%
Belgien550 MW2,0%
Spanien400 MW1,4%
Rest der Welt2,6 MW9,4%

Quelle: EPIA

Auf der Anbieterseite dominiert China

Einig sind sich alle Analysen, dass rund 60 Prozent der weltweiten Nachfrage 2011 aus Italien und Deutschland stammten. Dies spiegelt sich jedoch auf der Anbieterseite kaum wieder. In den Top 10 der größten Hersteller von Photovoltaik Modulen (sortiert nach installierter Leistung) findet sich auf Platz neun der deutsche Anbieter Q-Cells, italienische Hersteller sind überhaupt nicht vertreten.

Den Löwenanteil des Weltmarktes teilen sich die chinesischen Hersteller JA Solar und Suntech Power, die klar die Plätze eins und zwei belegen. Beim Zubau der Photovoltaik im eigenen Land nimmt China inzwischen zwar auch den dritten Platz ein, sieben Prozent Weltmarktanteil nehmen sich aber verglichen mit Italien und Deutschland eher bescheiden aus.

Ein Wachstumsmarkt

Die insgesamt auf der Welt installierte Leistung betrug Ende 2011 bereits 67,4 Gigawatt. Das bedeutet, dass allein im vergangenen Jahr 41 Prozent der gegenwärtigen Gesamtleistung installiert wurden. Dabei wurden die Märkte, die aufgrund ihrer klimatischen Bedingungen besonders gute Voraussetzung für eine effektive Nutzung der Photovoltaik bieten, bislang kaum erschlossen.

Auf die vier großen europäischen Staaten Deutschland, Italien, Frankreich und Großbritannien entfielen insgesamt 68 Prozent des weltweiten Zubaus. Insbesondere Afrika spielt jedoch gegenwärtig noch keine nennenswerte Rolle als Abnehmer auf dem Weltmarkt. Eine Netzinfrastruktur, die einen direkten Stromtransport von Nordafrika nach Europa ermöglicht, könnte das entscheidend ändern. Dort stehen in den Wüsten Flächen zur Verfügung, um Solarstrom weit über den Eigenbedarf hinaus zu produzieren.

Neue Märkte erfordern neue Technologien

Die Erschließung neuer Märkte setzt voraus, gezielt auf unterschiedliche Bedürfnisse einzugehen. In Nordafrika werden beispielsweise höhere Wirkungsgrade moderner Dünnschichtsolarzellen kaum als Verkaufsargument überzeugen, sondern eher der Preis pro Megawatt. Ob ein wenig Wüstenfläche mehr benötigt wird, dürfte vermutlich zweitrangig sein.

Amerikanische Privathaushalte – insbesondere in den ländlich geprägten Bundesstaaten – sind primär durch Unabhängigkeit von zentralen Versorgern zu überzeugen. Dazu bedarf es effektiver Speichertechniken. Solange Photovoltaik nur tagsüber und bei gutem Wetter eine autarke Versorgung ermöglicht, ist sie dort für viele schlicht uninteressant.

Letzte Aktualisierung: 28.01.2012