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Photovoltaik auf dem Gewächshaus

Die Landwirtschaft nutzt die Photovoltaik intensiv als zusätzliche Einnahmequelle. Photovoltaikanlagen auf Haus- und Scheunendächern sind weit verbreitet. Die Idee, auch Gewächshäuser zu diesem Zweck zu nutzen, ist naheliegend. Allerdings sind wegen der besonderen Bedingungen in Gewächshäusern nicht alle Module dazu geeignet.

Montage der Module auf einem Gewächshaus

Die für Photovoltaikanlagen auf Wohngebäuden übliche Aufdachmontage kristalliner Module ist auf Gewächshäusern nicht ohne zusätzliche Maßnahmen möglich. Gewächshäuser sind nicht für große Dachlasten konzipiert. Zu beachten wäre bei dieser Lösung nicht nur das Gewicht der Module selbst, sondern auch eine mögliche Schneelast.

Anders als auf dem Dach des Gewächshauses, wo Schnee aufgrund der zugeführten Wärme schnell abgetaut wird, kann er auf den Solarmodulen als zusätzliche Last liegen bleiben. Daher ist eine Indachmontage zu bevorzugen.

Bei dieser gebäudeintegrierten Lösung ersetzen die Module das bisherige Glasdach, wodurch die zusätzliche Gewichtslast erheblich reduziert wird. Als angenehmer Nebeneffekt bleiben die glatten Außenflächen erhalten, was die Reinigung der großen Dachflächen erheblich vereinfacht.

Spezielle Bedingungen in Gewächshäusern

Bei einer Indachmontage der Solarmodule ist jedoch zu bedenken, dass an der Rückseite der Module auf einem Gewächshaus mit ungewöhnlich hohen Temperaturen zu rechnen ist. Dies führt zu Leistungseinbußen bei den Solarmodulen.

Ebenfalls typisch für Gewächshäuser ist eine hohe Luftfeuchtigkeit. Diese kann aus mehreren Gründen für Module problematisch sein, die auf der Unterseite durch eine Folie versiegelt sind. Daher sind sogenannte Glas-Glas-Module meist die bessere Wahl, die beidseitig eine Glasabdeckung aufweisen.

Einiges spricht für Dünnschichtmodule

Üblicherweise fällt der Vergleich zwischen kristallinen Modulen und Dünnschichtmodulen kurz gefasst so aus: Kristalline Module erzeugen deutlich mehr Strom, aber Dünnschichtmodule sind billiger und wegen des geringeren Gewichts leichter zu montieren.

Bei der Montage auf Gewächshäusern ist festzustellen, dass die Vorteile der Dünnschichtmodule ein wenig stärker ins Gewicht fallen. Das geringere Gewicht erweist sich insbesondere bei Nachrüstungen auf Gewächshäusern als vorteilhaft, deren Statik nicht für die zusätzliche Last konzipiert ist.

Es sind weniger zusätzliche Maßnahmen zur Abstützung erforderlich. Auch die geringeren Leistungseinbußen der Dünnschichtmodule bei schlechter Hinterlüftung wirken sich in der warmen Glashausatmosphäre stärker aus.

Kontrolle der Verschattung

Einige Pflanzen brauchen direktes Sonnenlicht, andere müssen vor zu viel direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Welche Bedingungen ihre Pflanzen benötigen, wissen Betreiber eines Gewächshauses selbst am besten.

Hier daher zu diesem Thema nur ein Hinweis: Dünnschichtmodule und Glas-Glas-Module werden mit unterschiedlicher Lichtdurchlässigkeit angeboten. Diese Varianten erlauben es also, bei der Planung der Anlage die gewünschte Intensität der Sonneneinstrahlung zu berücksichtigen.

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von Steffen K. aus Bruchsal

Förderung über das EEG

Grundsätzlich werden Photovoltaikanlagen auf Gewächshäusern im EEG wie andere Anlagen auf Nichtwohngebäuden behandelt. Dies gilt jedoch nur, wenn die Nutzung des Gewächshauses in seiner eigentlichen Funktion im Vordergrund steht.

Maßgeblich ist dabei nicht der Vergleich der Erträge aus der Stromerzeugung und der landwirtschaftlichen Nutzung. Maßgeblich ist allein, ob das Gewächshaus auch ohne die Photovoltaikanlage einen Zweck erfüllt.

Das ist beispielsweise dann nicht der Fall, wenn Pflanzen angebaut werden, die kein Gewächshaus benötigen. Hier ist im Ergebnis eine genaue Prüfung im Einzelfall erforderlich.

Gewächshäuser bieten optimale Flächen für die Photovoltaik

Weil Gewächshäuser ohnehin Sonne benötigen, werden sie sinnvollerweise nur dort errichtet, wo auch ein Photovoltaikanlage betrieben werden kann. Die üblichen Anforderungen an geeignete Dachfläche sind daher erfüllt.

Zu bedenken ist aber, dass es sich um eine Doppelnutzung des Sonnenlichts handelt. Daher ist zu beachten, dass die landwirtschaftliche Nutzung nicht durch die Photovoltaikanlage beeinträchtigt wird.

 

Letzte Aktualisierung: 24.04.2023